Würde

Würdigung

 

würde Würde gewürdigt

würden Missbrauchte nicht missbraucht

 

würde Würde gewürdigt

würden Opfer nicht geopfert

 

würde Würde gewürdigt

würden Leidende nicht leiden

 

würde Würde gewürdigt

würden Krieger nicht bekriegen

 

würde Würde gewürdigt

würden Hungernde nicht hungern

 

würde Würde gewürdigt

würden Sklaven nicht versklavt

 

würde Würde nur gewürdigt

 

Anna Baerlin

Würde

Würde

 

Der Menschheit Würde

ist in Eure Hand gegeben.

Bewahrt sie!

Sie sinkt mir euch,

mit euch wird sie sich heben.

 

Friedrich Schiller

Aus dem Gedicht: Die Künstler

Würde

1948 beschlossen die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

In Artikel 1 Absatz 2 nimmt das Grundgesetz ausdrücklich Bezug auf sie. In Deutschland sind die Menschenrechte in Gestalt der Grundrechte unmittelbar geltendes Recht.

Somit ist ein Verstoß gegen ein Grundrecht auch immer ein Verstoß gegen das Menschenrecht.

 

Würde

(2)Das deutsche Volk

bekennt sich darum zu

unverletzlichen und unveräußerlichen

Menschenrechten

als Grundlage

jeder menschlichen Gemeinschaft,

des Friedens

und der Gerechtigkeit

in der Welt.

 

Würde

Würde

 

Möchte man verstehen was es bedeutet, wenn man von der Würde des Menschen spricht, so muss man sich zuerst überlegen, was es heißt, Mensch zu sein.

 

Nach Pico della Mirandola ist der Mensch ein großes Wunder, da er das einzige Lebewesen ist, das in seinem Verhalten nicht festgelegt ist.

Der Mensch besitzt:

  • die Fähigkeit zur Selbstbestimmung
  • die Fähigkeit zur Vernunft
  • einen freien Willen
  • die Freiheit Entscheidungen zu treffen
  • die Bestimmung seiner Identität
  • die Fähigkeit zu Moral

 

Damit wird der Mensch zu seinem eigenen Gestalter, der nach seinem freien Willen selbst entscheidet, wie, wo, was und wer er sein will. Diese Eigenschaft verleiht dem Menschen einen besonderen Wert, seine Würde.

 

Jeder Mensch hat einen Wert.

Dieser Wert ist allen Menschen gleich,

er ist also unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Zustand,

er ist absolut, lässt sich also nicht relativieren.

 

Für Kant besteht das Grundprinzip der Menschenwürde in der

  • Achtung vor dem Anderen
  • Anerkennung seines Rechts zu existieren
  • Anerkennung einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen

 

Die Würde ist eine dem Menschen eigene und innewohnende Eigenschaft, sie ist zeitlos, man kann sie nicht vernichten.

Die Würde eines Menschen wird verletzt, wenn er von einem anderen Menschen als Mittel zu dessen Zweck benutzt und somit zum Objekt gemacht wird wird.

Das Menschsein darf einem Menschen nicht abgesprochen werden, nie und ohne Ausnahme.

Würde

Würde

 

Wer selbst Würde hat,

wird sie anderen nicht nehmen wollen.

 

Arnd Pollmann

Grundgesetz Artikel 1

(1)Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Opfer

 

Einige Menschen meinen zu wissen, wie ein Opfer sich zu verhalten hat. Verhält sich das Opfer anders, ist es selbst an seinem Unglück schuld oder es kann kein Opfer sein.

 

Das dem gesellschaftlichen Bereich zugeordnete „Opfer-Sein“ bringt soziale Missverhältnisse zum Ausdruck, hat mit Fremdbestimmung, Hilflosigkeit und Ohnmacht zu tun, mit Passivität und Abhängigkeit.

 

Das „Opferbringen“ stellt eine freiwillige, meist aktive Entscheidung dar, die auch entsprechend belohnt wird. Sie ist dem privaten Bereich zugeordnet.

Opfer

Sexuelle Gewalt verstößt gegen Artikel 3 des Grundgesetzes: Gleichheit vor dem Gesetz.

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner Religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.