Ich wär so gern meine Heldin gewesen

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
hätt` dich angeschrien, lass das sein du Schwein.

 

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
hätt` dir in den Schritt getreten, bis du betest.

 

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
hätt` dich genommen und verprügelt bis du zusammenbrichst ganz benommen.

 

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
hätt` dich aus meinen Gedanken verbannt und wäre losgerannt.

 

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
hätt` ein bisschen Mut gefunden und mich von dir losgebunden.

 

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
wär` gewesen weder blockiert noch erstarrt, dann wär mir geblieben tiefer Schmerz erspart.

 

Ich wär so gern meine Heldin gewesen,
war ich aber nicht.

Makel

1. Etwas (ein Fehler, Mangel, Schwäche o.Ä.), was für jemanden, in seinen eigenen Augen oder im Urteil anderer, als Schmach, als herabsetzend gilt.

2. Fehler, fehlerhafte Beschaffenheit von etwas, die etwas als unvollkommen erscheinen lässt, die seinen Wert herabsetzt.

15

Du bist gegangen, ohne einen Abschiedsgruß, ohne einen letzten Kuss, ohne Umarmung.
Du bist weiter gegangen, ohne dich noch einmal umzudrehen, und hast mich zurückgelassen.
Du bist fort und ich bin allein, du lebst weiter und für mich bleiben nur die Erinnerungen.

 

Erinnerst du dich an mich?
Erinnerst du dich, dass wir eins waren, davor?
Erinnerst du dich, dass wir glücklich waren, davor?
Bitte, erinnere dich.

 

Hast du mal an mich gedacht und dich gefragt, wie es mir geht, was ich mache, was aus mir geworden ist?
Hast du mal an mich gedacht, oder schmerzen die Erinnerungen an mich zu sehr, drohst du zu ersticken, zusammenzubrechen?
Hast du mal an mich gedacht, oder hast du mich ganz und gar aus deinem Leben verbannt?

 

Erinnerst du dich an mich?
Erinnerst du dich, dass wir eins waren, davor?
Erinnerst du dich, dass wir glücklich waren, davor?
Bitte, erinnere dich.

 

Ich wüsste gerne, wie es dir geht, was du machst, wer du geworden bist.
Ich würde gerne deine Stimme hören, deinen Körper riechen, mit dir sein.
Ich denke oft an dich, vermisse dich. Werden wir jemals wieder eins?

 

Erinnerst du dich an mich?
Erinnerst du dich, dass wir eins waren, davor?
Erinnerst du dich, dass wir glücklich waren, davor?
Bitte, erinnere dich.

 

Lass mich frei und nimm die Last von meinen Schultern.
Lass mich frei, denn ich bin unschuldig.
Lass mich frei und hol mich zurück.
Lass mich frei und liebe mich.

 

Erinnere dich an mich!

verachten

Wenn wir Menschen verachten, dann

 

– bewerten wir sie als minderwertig und unterlegen
– fühlen wir uns überlegen
– würdigen wir sie keines Blickes
– behandeln wir sie geringschätzig
– grenzen wir sie aus
– sind eine gute Beziehung, Nähe und Liebe unmöglich

 

Menschen, denen wir mit Verachtung begegnen, fühlen sich ausgegrenzt, abgelehnt und minderwertig. Sie leiden unter dieser Situation und empfinden Scham.