Das erste Mal, heldinnenhaft 2

Sie freute sich, ein Treffen mit ihren Freundinnen. Da standen sie und lachten.
„Hallo, ihr habt ja gute Laune. Was ist denn so lustig?“
„Claudia hat von ihrem ersten Mal erzählt. Wie war es denn bei dir?“
Mein erstes mal, ich kann mich sehr gut erinnern.
Ich wollte irgendwohin, keine Ahnung wohin. An der Ecke vom Bunker hat
mich ein Typ angesprochen, ich kannte ihn vom Sehen. Gesprochen hatte ich
nie mit ihm. Die anderen Mädchen fanden ihn attraktiv. Ich nicht.
Er hatte lange Haare, und das gefiel mir nicht. Auf jeden Fall hat er mich
angesprochen und gesagt, ich soll mit zu ihm kommen. Obwohl ich keinerlei
Erfahrung hatte, wusste ich sofort, was er von mir wollte. Und ich wusste, dass ich
es nicht wollte.
Ich guckte auf den Boden. Das konnte er doch wohl nicht ernst meinen, das war doch bestimmt ein schlechter Scherz. Ich blickte in sein Gesicht und sah in seinen Augen Kälte, Wahnsinn und den absoluten Willen, mich zu unterwerfen.
Ich blickte auf den Boden. Panik, Hilflosigkeit. Wie könnte ich diesem Horror entkommen?
Plötzlich war da ein Spruch in meinem Kopf: „Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern, es trotzdem zu tun.“
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern, es trotzdem zu tun.“
Mut. Das Einzige, das mir hier helfen kann, ist Mut. Mutig sein und weglaufen. Mut. Mach es. Sei mutig und lauf weg. Mach es.
Ich guckte nach links, ich guckte nach rechts und dann lief ich los.